Einrichten mit Pflanzen - Juni 2022
Terrarium: wie du dir dein Mini-Gewächshaus ganz einfach selbst baust und welche Pflanzen sich eignen
(C: Scott Webb)
Sie sind pflegeleicht, sehen gut aus und sind einfach selbst zu machen: Terrarien für Pflanzen.
Die Glasgärten erleben gerade ein echtes Revival.
Kein Wunder. Sie eignen sich perfekt, um dein Zuhause aufzupimpen oder sie deinen Liebsten zu schenken. (Dazu hätten wir übrigens noch mehr tolle Geschenkideen. 🤩)
Außerdem sind Pflanzen-Terrarien pflegeleicht und somit nicht nur was für grüne Daumen, sondern auch absolut für alle Anfänger:innen tauglich.
Wir zeigen dir, was ein Mini-Gewächshaus so großartig macht, welche Pflanzen du darin kultivieren kannst, und wie du ganz einfach selber eins baust.
Was dein Terrarium für Pflanzen besonders macht
Warst du jemals in einem unklimatisierten Raum voller Fenster, die sich nicht öffnen lassen, und das bei 50° Celsius Außentemperatur? 🥵
Was sich für dich vielleicht nach einer unangenehmen Sauna anhört, ist für einige Pflanzen ein tropisches Paradies.
Bei Terrarien handelt es sich nämlich um geschlossene Ökosysteme.
Das heißt, sie haben ein eigenes Mikroklima, durch welches sich alle darin lebenden Organismen selbst bewässern.
Dadurch, dass das verdunstete Wasser nicht aus dem Terrarium entweichen kann, sammelt es sich an dessen Wänden, wo es munter wieder runterkullert und die Pflanzen erneut wässert.
Ein Terrarium recycelt sozusagen sein eigenes Wasser, weshalb du es kaum gießen musst.♻️ Wie du es richtig pflegst, erklären wir dir weiter unten.
(C: Jeff Sheldon)
Diese Pflanzen eignen sich für dein Terrarium: unsere Top 10
Da es in einem Terrarium tropisch zu und her geht, eignen sich dafür exotische Pflanzen, die sich ein solch feucht-warmes Klima auch gewöhnt sind.
Deine Lieblingspflanzen zu finden ist bei der großen Auswahl gar nicht so einfach.
Nicht alle Pflanzen haben nämlich das gleiche Bedürfnis nach Wasser und Licht.
Um dir den Durchblick bei diesem Dschungel aus Möglichkeiten zu geben, haben wir dir unsere Top 10 Lieblinge zusammenstellt, speziell nach ihren Bedürfnissen sortiert.
Kleine Legende zum folgenden Emoji 1x1:
💧 = wenig Wasser nötig;
💧💧 = mäßig Wasser nötig;
☀️ = wenig Licht nötig;
☀️☀️ = mäßig Licht nötig;
☀️☀️☀️ = viel Licht nötig
Pflanzen für dein offenes Terrarium am sonnigen Standort
Tillandsie
Die Tillandsia wird auch Luftpflanze genannt und ist in Anspruchslosigkeit wohl kaum zu übertreffen. Sie zieht viele ihrer benötigten Nährstoffe und Wasser aus der Luft. Je höher die Luftfeuchtigkeit, umso weniger Pflege nötig – perfekt für dein Terrarium.💨
Ihre Eigenschaften:
💧
☀️☀️☀️
Hauswurz
Der lateinische Name des Hauswurz – Sempervivum – heißt übersetzt so viel wie „immer lebend“. Das sagt schon alles! Als heimische Pflanze findest du ihn vielleicht sogar in Nachbars Garten (wo du ihn aber besser nicht stibitzen solltest).🧛🏼♂️
Seine Eigenschaften:
💧
☀️☀️☀️
Sansevieria
Diese Stilikone ist durch ihre pflegeleichte Art auf dem halben Globus verbreitet. Sie kommt mit wenig Wasser ziemlich lange gut aus. Du darfst sie im Terrarium also getrost auch mal vergessen. 🌿
Ihre Eigenschaften:
💧
☀️☀️☀️
Pflanzen für dein offenes Terrarium am halbschattigen Standort
Ufopflanze
Die ursprünglich aus Südostasien stammende Ufopflanze findest du dort vor allem an schattigen, feuchten Felsen. Sie mag es also weder zu trocken noch zu zu hell, ist ansonsten aber sehr anspruchslos.🛸
Ihre Eigenschaften:
💧
☀️☀️
Geldbaum
Der Geldbaum ist jeden Pfennig wert! Er sieht nicht nur goldwert aus, sondern liebt als südafrikanisches Original auch das warme Klima. Perfekt also für dein Terrarium.💰
Seine Eigenschaften:
💧
☀️☀️
Aloe tiki zilla
Die immergrüne, gut gelaunte Sukkulente heißt Aloe tiki zilla. Sie mag es, wenn man ein Schwätzchen mit ihr hält, und ist ansonsten die unkomplizierte Mitbewohnerin im Terrarium.🌵
Ihre Eigenschaften:
💧
☀️☀️
Pflanzen für dein geschlossenes Terrarium am halbschattigen Standort
Herzblatt
Bahn frei für romatische Gefühle und dieses herzige Pflänzchen. Bewahre dir dieses Herzstück im Glas wie ein Liebesbrief in einer Schatzkiste auf. Da es nur langsam wächst, passt es perfekt auch in ein kleines Terrarium.💚
Seine Eigenschaften:
💧💧
☀️☀️
Efeutute
Die Efeutute ist unkompliziert. Deshalb kann sie auch gut im Terrarium überleben und braucht keine Spezialbehandlungen. Sie macht sich übrigens auch hervorragend als Pflanze fürs Homeoffice.🌬️
Ihre Eigenschaften:
💧💧
☀️☀️
Nestfarn
Falls dein Hund gerne mal an Pflanzen knabbert oder deine Nichten früh schon den grünen Daumen fördern, eignet sich der Nestfarn als ungiftige Pflanze bestens für dein Terrarium. Er mag es halbschattig und feucht. (Damit meinen wir aber nicht den Hundesabber.)🐶
Seine Eigenschaften:
💧💧
☀️☀️
Pflanzen für dein geschlossenes Terrarium am schattigen Standort
Moos
Moos eignet sich fantastisch für schattige Standorte, da es in der Natur auch in düsteren Ecken zu finden ist.
Besonders das Kugelmoos – auch Weißmoos oder Ordenskissenmoos – eignet sich sehr gut. Er hat eine aufgewölbten Polsterform und ist im trockenen Zustand eher weißlich.
Auch das Torfmoos ist für dein Terrarium perfekt geeignet. Auch wenn es eigentlich aus torfreichen Mooren kommt, braucht es den Torf nicht zwingend als Grundlage.
Moos ist für dein Terrarium also mehr als nur famos! (Sorry, der kam etwas flach...)🌳
Seine Eigenschaften:
💧💧
☀️
DIY: Vom Bauen und Bepflanzen deines Terrariums
Du hast deine Pflanzen gewählt und bist nun bereit für dein erstes eigenes Terrarium?
Na dann nichts wie los!
Bevor deine Hübschen aber ins Mini-Gewächshaus kommen, gibt es noch drei Fragen zu beantworten.
- Erstens: Welches Gefäß brauchst du?
- Zweitens: Wie bepflanzt du deinen Flaschengarten?
- Drittens: Willst du gleich selbst einen Glaskasten bauen?
Wähle das passende Gefäß für dein Pflanzen-Terrarium
Wie du im Abschnitt vorher erfahren hast, gibt es Pflanzen, die sich für ein offenes oder ein geschlossenes Terrarium besser eignen.
Achte in jedem Fall darauf, dass dein Terrarium genug Platz hat.
Mindestens zwei Liter sind zu empfehlen. Bei größeren Pflanzen darf es auch mehr sein. Wir wollen ja nicht, dass sich die Pflanzen bald den Kopf stoßen.🤕
Du kannst wählen, ob du
- lieber ein klassisches Glas-Terrarium willst,
- oder als kleine:r Weltretter:in ein altes Plastikgefäß upcycelst.🦸🏻♀️
Wenn du vorhast, dem Plastikmüll den Kampf anzusagen, würden wir dir bei dieser Variante ein offenes Terrarium ans Herz legen.
Einerseits siehst du deine Lieblinge besser als durch den verschwommenen Plastik. Andererseits sehen deine grünen Freunde auch mehr vom Sonnenlicht.
Für die Glasvariante gibt es Formen in einer schier unendlichen Vielfalt.
Von einfachen Einmachgläsern über Bonbongläser bis zu recycelten Glasflaschen sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Achte lediglich darauf, dass es lichtdurchlässige Glasflaschen sind – sprich kein grünes oder braunes Glas. Die Pflanzen haben so mehr vom Licht und du mehr von den Pflanzen.
Geschlossene Terrarien für halbschattige bis schattige Standorte (C: Keszthelyi Timi)
Offene Terrarien für sonnige bis halbschattige Standorte (C: Nielsen Ramon)
Wie du dein Mini-Gewächshaus richtig bepflanzt
Du stehst nun vor dem finalen Schritt. Oder wie Oma sagen würde:
Jetzt geht's ans Eingemachte!👵🏽
Bevor du mit dem Bepflanzen startest, solltest du dein Gefäß gründlich reinigen.
Indem du es mit kochendem Wasser ausspülst, gehst du sicher, dass alle unerwünschten Keime deinem Indoor-Garten Platz machen.
Dann legst du drei Schichten Erde.
- Die erste Schicht wird unter Profis auch Drainage genannt.
Sie ist wichtig, damit keine Staunässe entsteht, sondern ein optimales Feuchtigkeitsverhältnis.
Am besten nimmst du dazu Kies. Bei größeren Terrarien kannst du im Gefäß unter den Kies auch noch Tonscherben legen. - Auf die Drainageschicht kommt nun eine Schicht Holzfasern. Diese ist wichtig, damit es im geschlossenen Mikroklima nicht zu Schimmel oder Fäulnis kommt.
- Nun folgt die eigentliche Erde. Du kannst sie zwei bis drei Zentimeter dick schichten – je nach Größe deines Flaschengartens. Achte dabei darauf, dass du qualitativ hochwertige Erde nimmst, am besten ohne Torf. Unser Pflanzendoktor Janko hier bei feey benutzt dazu Kokoserde.
Je besser die Erde, desto glücklicher deine Pflanzen, desto glücklicher du, desto glücklicher deine Mitmenschen!
Zum Schluss kannst du deine Lieblinge einpflanzen. Wichtig ist dabei nur, dass sie genügend Abstand zum Terrariumrand und den umliegenden Pflanzen haben. So stören sie sich beim Wachsen nicht gegenseitig.
Kies - Holzfasern - Erde - Pflanze: wie du deinen Boden schichtest (C: Maud Bocquillod)
Bau dir selbst ein Gewächshaus, z. B. als Glaskasten oder mit Plastikfolie
(C: Wilhelm Gunkel)
Riskierst du neben einem grünen Daumen auch gern mal einen blauen Nagel, solltest du zum Hammer greifen. ⛏
Außerdem braucht du aus dem Baumarkt noch ein paar Holzlatten, Nägel, eine Säge und eine durchsichtige, dünne Plastikfolie. Optional kannst du dir zwei Scharniere und Farbe besorgen.
Je nach Gusto kannst du auch mit alten, verwitterten Holzlatten oder sogar relativ geraden Holzstöcken und Ästen basteln.
Natürlich kannst du anstelle von Plastikfolie auch Glas nehmen. Allerdings ist das etwas komplizierter, da du das Glas im Baumarkt zuschneiden lassen musst und es nicht einfach annageln kannst. Stattdessen musst du Leisten an den Latten befestigen, in die du die Scheibe reinschieben kannst.
Und schon kann's losgehen mit deinem Gewächshaus für Zimmerpflanzen:
- Als Erstes musst du entscheiden, was für eine Form dein Gewächshaus haben soll. Machst du zum ersten Mal einen Pflanzenkasten, ist ein Würfel am einfachsten.
- Dazu kannst du die Holzlatten in 12 gleich lange Stücke sägen.
- Auch die Plastikfolie schneidest du jetzt 5 Quadrate in der entsprechenden Länge/Breite der Holzlatten.
- Ist alles bereit, kannst du aus den Latten zunächst ein Quadrat legen und an jede Ecke eine Latte aufrecht hinstellen, sodass du einen umgekehrten Tisch vor dir hast. Nagle die Ecken seitlich an das Quadrat an.
- Die „Tischplatte“ machst du mit der Plastifolie. Dazu nagelst du dieses von der Innenseite her an die Latten, die den Rahmen für die Tischplatte bilden.
- Auch zwischen die „Tischbeine“ nagelst du von innen her je eine Plastikfolie.
- Zum Schluss kannst du an den „Füßen“ der Tischbeine die Kanten mit den übrigen vier Latten zunageln.
- Falls du noch einen Deckel für dein Gewächshaus willst, kannst du eine gleich große Plastikscheibe und vier zusätzliche Latten zu einem weiteren Fenster nageln und entweder auf deinen Glaskasten legen oder an einer Seite mit zwei Scharnieren verschrauben.
- Dem Holz und der Folie darfst du anschließend auch farblich deine persönliche Note verleihen.
Wenn du den Dreh erstmal raushast, kannst du auch mit etwas wilderen Formen für dein Gewächshaus experimentieren.
(C: Karolina Grabowska)
Wie du mit deiner Pflanze im Terrarium deinen Glaskasten und dann deine Wohnung dekorierst
Wie du deine Pflanze also am besten ins Glas bringst, wäre geklärt. Jetzt musst du dein Terrarium nur noch in Szene setzen. Dazu hast du verschiedene Möglichkeiten:
Verschiedene Größen und Formen
(C: Fallon Michael)
Arbeite mit unterschiedlich großen Glashäusern. Das schafft optische Gegensätze und macht die Deko spannend und zu einem wahren Blickfang.
Auch verschiedene Formen lassen deine Pflanze in einmaligen Strukturen erstrahlen. Mal ein Häuschen, mal ein Würfel, mal ein Zylinder oder was du sonst noch alles aus der Geometrie kennst.
Glaskästen en masse
Ein Traum aus Grün und Glas, ein Limit gibt es keins. Du kannst dein Bücherregal, deinen Fenstersims oder gleich deine ganze Wohnung in einen kleinen Glaspalast verwandeln. Dabei kannst du mit verschiedenen Größen und Formen arbeiten und ganz viele Pflanzen zur Geltung bringen.
Minimalistisch
Hebst du lieber den Glaskasten mit einer besonderen Pflanze hervor, solltest du ihm einem Standort mit genug Platz rundherum suchen. Dort sticht er garantiert hervor und ist ein wahrer Eyecatcher.
Wie du die Pflanzen deines Terrariums pflegst
Stehen deine Pflanzen im Terrarium erstmal, kommt der einfachste Teil.
Du stellst dein Terrarium an den auserwählten Platz in deiner Wohnung, ganz nach dem Lichtbedürfnis deiner Pflanze.
Da sich das Mikroklima in deinem Flaschengarten nun selbst befeuchtet, braucht es nur ab und zu Wasser.
Sprühe deine Pflanzen dazu hin und wieder mit Regenwasser oder abgestandenem Leitungswasser ein.
Da das Wasser nicht abfließen kann, könnten sich bei Leitungswasser oder mit Düngemittel gemischtem Wasser rasch Ablagerungen bilden, die den pH-Wert des Bodens ändern.
Nichtsdestotrotz braucht auch die Erde im Terrarium ab und an frische Nährstoffe.
Dazu eigen sich Dünger-Pellets, welche deine Pflanzen dann bis zu 6 Monate wieder versorgen.
Alles in allem lautet unser Fazit: minimaler Aufwand für maximale Freude. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Falls du dich vor deinem ersten Terrarium lieber außerhalb des Glases mit deinen Pflanzen bekannt machen möchtest, haben wir sicher auch eine gute Alternative für dich.
Du findest über unseren Pflanzenfinder super einfach zu deiner idealen grünen Mitbewohnerin.
Im Fall der Fälle steht dir Janko, unser Pflanzendoktor, mit Rat zur Seite.
Oder stell deine Frage doch unserer Facebook-Community!🌵 Hier tauschen sich echte Pflanzenfreund:innen zur Pflanzenpflege aus.
SCHNELLE UND KOMPETENTE HILFE
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TERMIN BUCHENMacy (30) hat sich auf die Innenausstattung mit Zimmerpflanzen spezialisiert. Ihr Wissen teilt sie sehr gern mit dir.