Pflanzenblog - November 2021
Kräuter anpflanzen: wie du ganz einfach deine Kräuter selbst ziehst.
(C: Curro D)
Deine Zimmerpflanzen kannst du nicht essen. Das ist vielleicht ihr einziger Nachteil.
Mit Kräutern holst du dir aber oft Ärger ins Haus: Trauermücken, wohin der Ekel reicht.
Das muss nicht sein.
Kräuter pflanzen ist keine Hexerei, und mit unseren Tipps kriegst du das garantiert hin.
Schließlich hast du dir schon mit viel schwierigeren Pflanzen einen grünen Daumen geholt, oder?
Und selbst wenn nicht: Kräuter ziehen für Anfänger:innen à la feey – vertrau uns.
Hier erfährst du,
- wie du Kräutersamen anpflanzt,
- wie du die sich in die Höhe reckenden Kräuter richtig pflegst, und
- ob du Kräuter unbedingt in der Küche haben solltest.
Kräuter anpflanzen: vom Samen zum Keimling
Ja, Kräuter aus Samen ziehen erfordert ein bisschen mehr Zeit und Geduld als der Gang zum nächsten Supermarkt.
Aber gar nicht mal so viel, ehrlich gesagt: Bei manchen Kräutern kannst du schon drei Wochen nach dem Aussäen mit frischen Kräutern rechnen.
(C: Markus Spiske)
Sobald du dich für deine Kräuter entschieden und die Samen gekauft hast, kannst du loslegen.
Hier unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du Kräuter anpflanzen kannst:
- Fülle einen kleinen
Topf oder eine Schale mit nährstoffarmer Erde. - Säe die Samen aus. Wie viel Platz die Samen brauchen, lässt sich oft an ihrer Größe ablesen; Kleine Samen kannst du wie wild auf die Oberfläche der Erde streuen, größere brauchen ein paar Zentimeter Abstand.
- Bedecke deine Samen mit einer dünnen Schicht Erde. Manche Samen mögen es auch, nur auf der Erde zu liegen. Das schaust du am besten auf der Verpackung oder im Internet nach. Lass die Erde auf jeden Fall locker und drück sie nicht an.
- Gieße deine Samen und stell sie an einen warmen Ort. Die meisten Kräuter fühlen sich auf einer absonnigen Fensterbank wohl oder an einem anderen warmen Ort. Mit einem Plastikdeckel oder einer Folie kannst du dir ganz einfach selbst ein Gewächshaus basteln.
- Halte die Erde mit einer Sprühflasche feucht und kontrollier die Samen täglich. Sobald die Setzlinge die Erde durchbrochen haben (yaaay! Freiheit!), kannst du die Folie entfernen.
- Jetzt werden die Setzlinge einen kleinen Satz Blätter ausbilden. Erst wenn die etwas größeren, „echten“ Blätter erscheinen (die nach dem allerersten Paar), solltest du die Keimlinge in ihre eigenen Töpfe setzen. Vorsichtig ausgraben kannst du sie z. B. mit einem Bleistift. Halt die Setzlinge vorsichtig an einem Blatt fest und grab mit dem Bleistift die Wurzeln aus. Es macht nichts, wenn du aus Versehen ein Blatt beschädigst, aber schau, dass du den Stiel nicht quetschst.
- Gieße deine Keimlinge gut und gib ihnen alle paar Wochen eine kleine Dosis Flüssigdünger, damit sie alle Nährstoffe bekommen, die sie zum Wachsen brauchen.
Das Anpflanzen von Kräutern nimmst du dir im Frühling vor, also in der Wachstumsphase.
Es gibt auch Lösungen ganz ohne Erde, in denen Kräuter das ganze Jahr wachsen können.
Kräuter gießen und düngen
Deine ausgewachsenen Kräuter brauchen eigentlich nicht viel, um glücklich zu sein:
- qualitativ hochwertige, gut durchlässige Erde
- ca. 1x wöchentlich lauwarmes Wasser
- viel Sonne (die meisten, jedenfalls)
- stabile Temperaturen
Düngen musst du Kräuter nicht zwingend. Wenn du magst und auf schnelle Ernte hoffst, kannst du etwa einmal im Monat wenig Flüssigdünger ins Gießwasser mischen.
Einmal pro Woche kannst du deine schon gut gewachsenen Kräuter schneiden oder stutzen. Dadurch werden sie ermutigt, kräftiger und kompakter zu wachsen.
🌿 Nicht zuletzt: Auch wenn Basilikum mega beliebt ist – unsere Nummer eins der Pflegeleichtigkeit ist der nicht gerade. Versuch dich auch an einfachen, einheimischen Kräutern: Schnittlauch, Dill, Minze, Thymian, Salbei und Petersilie!
(C: Sixteen Miles Out)
Kräuter nur in der Küche?
Klar brauchst du deine Kräuter primär zum Kochen. Aber wenn deine Küche eher einer dunklen Höhle gleicht, solltest du dir für deine Pflanzen einen anderen Raum suchen – und zwar auch nicht das finstere Badezimmer.
Wenn du dich also für ein Kraut oder mehrere Kräuter entscheidest, gehst du am besten vor wie bei jeder Pflanze, die du suchst: nach Standort (okay, auch nach Geschmack). Aber klar: Wenn du die richtigen Kräuter für deine Bedingungen zuhause wählst, wird dir das Glück (und damit leckeres Essen) schneller in den Schoß fallen.
Wenn du bedenkst, aus welchem Klima dein Kräutchen stammt, kannst du den optimalen Standort finden und es richtig pflegen: Basilikum, Thymian und Rosmarin mögen Sonne und einen trockeneren Boden als die schattenliebende, durstige Minze, die Kresse und die Petersilie.
Die mediterranen Kräuter fühlen sich in Südfenstern am wohlsten, bei den einheimischen darf es auch ein Ost- oder Westfenster sein.
🌿 Die Kräuter für viel Sonne:
- Basilikum
- Thymian
- Rosmarin
- Lavendel
- Koriander
- Oregano
- Zitronenmelisse
🌿 Die Kräuter für halbschattige Standorte:
- Pfefferminze
- Brunnenkresse
- Petersilie
- Schnittlauch
- Kerbel
- Estragon
Hast du kein Südfenster zur Verfügung, musst du auf den Kräuterspaß nicht verzichten: Kauf dir einfach eine Pflanzenlampe und lass sie mindestens 6 Stunden pro Tag nah über deinen Kräutern brennen. Energie verschwenden musst du keine: Es gibt Pflanzenlampen, die du in deine normalen Lampenfassungen schrauben kannst.
Noch ein wichtiger Tipp: Deine Kräuter sollten nicht in der Nähe von Klimaanlagen, Lüftungsschlitzen oder Heizungen stehen. Die trockene (Zug-)Luft bekommt ihnen nicht gut.
Voilà.
Schon hast du Grünzeug en masse. Bis es dir aus den Ohren schaut. Bis dir die Ohren wackeln. Irgendwas mit Ohren!
Auch dafür kennen wir die Lösung: Kräuter sind ein prima Geschenk!
Einfach in einer hübsch verzierten Tüte oder auch pur mit Garn zusammengebunden überreichen. Da freut sich garantiert jede:r.