Pflanzenblog - Oktober 2024

So düngst du Pflanzen in Hydrokultur richtig

von Delaja Kollmann

Silbrige Efeutute in Hydrokultur mit Blähton steht neben einem Vliesbeutel mit Langzeitdünger-Granulat für Hydropflanzen auf einem Holzstuhl.
  • Wieso muss man Pflanzen in Hydrokultur düngen?
  • Welcher Dünger ist für Hydropflanzen geeignet?
  • Anleitung: Hydrokultur düngen
  • Fehler beim Düngen einer Hydrokultur
  • Alle Babypflanzen bei feey

Ja, deine Hydropflanze ist nicht nur durstig, sondern auch hungrig. 🥢 

In der Natur gibt es den automatischen Nährstoffaustausch zwischen Wurzel, Blatt und Erde. Eine Hydropflanze steht aber nun mal nicht in Erde (von Semi-Hydrokultur abgesehen), sondern in Wasser, welches per se keine Nährstoffe enthält. An dieser Stelle kommt Dünger ins Spiel! 🍲

Anorganisches Substrat wie Leca hat keine Nährstoffe und ist lediglich für den Halt der Pflanze zuständig. 🔗

In dieser Anleitung erklären wir dir, weshalb und wie du deine Hydropflanzen mit Granulat oder Flüssigdünger düngen solltest und welcher Dünger sich für die Hydrokultur am besten eignet. Los geht’s!

Wieso muss man Pflanzen in Hydrokultur düngen?

Leitungswasser beinhaltet kaum Nährstoffe – ohne diese erhält deine Pflanze aber keine Energie für ihr Wachstum.

Wenn du deiner Hydropflanze keinen Dünger ins Wasser gibst, wird sie über kurz oder lang verhungern und kann nicht weiterwachsen – so geht deine Pflanze in Hydrokultur langsam ein. 😵‍💫

Einen Nährstoffmangel zeigt dir deine Pflanze mit gelben oder blassen Blättern. Bei langanhaltendem Mangel stirbt ein Blatt nach dem anderen ab.

Detailaufnahme einer Monstera adansonii mit verblassten Flecken aufgrund Nährstoffmangels.

Nährstoffmangel bei einer jungen Monstera adansonii

Es ist also super wichtig, dass du deiner Hydropflanze nebst Wasser auch Dünger zuführst.

Welchen Dünger soll ich für meine Hydrokultur verwenden?

Jede Pflanze braucht Dünger und die Auswahl ist riesengroß. Hast du mal die jeweilige Abteilung im Pflanzengeschäft gesehen? Wenn ja, dann weißt du, wovon wir reden. Und genau da greift man doch lieber zum Universaldünger für jede Grünpflanze. Da ist ja eh überall das Gleiche drin… oder nicht?🤦

Achtung: Ein herkömmlicher Dünger für Zimmerpflanzen in Erde, ob nun in flüssiger Form oder als Pellets, eignet sich NICHT für deine Hydropflanze! ☝️

Hydropflanzen brauchen einen Spezialdünger für Hydrokulturen. Der muss nämlich die nicht vorhandenen Nährstoffe ausgleichen. Was dabei zu beachten ist, erklären wir dir gerne:

Was unterscheidet Zimmerpflanzen-Dünger und Hydrokultur-Dünger?

Die Inhaltsstoffe geben dir Antwort darauf! Hydropflanzen-Dünger sind nämlich etwas geringer konzentriert als Nährstofflösungen für Erdpflanzen. 🫙

Der Grund dafür ist ganz einfach:

Im Wasser gelangen die Nährstoffe ungefiltert an die Wurzeln. In der Erde aber werden die Inhaltsstoffe von Mikroorganismen verdaut, bevor sie von der Pflanze aufgenommen werden. Das ist quasi ein natürlicher Filter. Und im Wasser sind keine solche Mikroben vorhanden. Weiter unten erklären wir dir gerne noch genauer, warum wir dir aus diesem Grund nur mineralische Hydrodünger empfehlen.

Wasserlösliche Dünger müssen nicht zersetzt werden und gelangen ohne Umschweife an die Wurzeln. Damit die Wurzeln dabei nicht verbrennen, sind Hydrodünger weniger stark dosiert als herkömmliche Zimmerpflanzen-Dünger. 🔥

Achtung: Auch Flüssigdünger für Hydrokulturen können die Wurzeln schädigen, wenn du davon zu viel ins Gießwasser mischst. Achte darauf, die empfohlene Menge nicht zu überschreiten, um Schäden zu vermeiden!

Das sind die wichtigsten Inhaltstoffe von Hydrodünger

Auch bei Hydrodünger wird auf der Verpackung meistens ein NPK-Wert angegeben. Unser Flüssigdünger (NPK: 5-1-5) und unsere Bio-Düngerpellets (NP: 9.8-6.6) für Zimmerpflanzen sind im Vergleich zu Hydrodünger höher konzentriert. Der NPK-Wert beim Hydropflanzen-Dünger liegt ca. bei 2-1-2.

NPK steht übrigens für die Hauptzutaten eines Düngers:

Stickstoff (N)
 treibt deine Pflanze zum Wachstum an, er ist quasi der Motivator deines Grünlings und kurbelt die Bildung neuer Blätter an. 🏍️

Phosphor (P)
 regt als Aktivator den Stoffwechsel zwischen Blatt und Wurzel an und dient als Energiespeicher. Diese Kraft hilft deiner Pflanze bei der Blütenbildung. 🍃

Kalium (K)
 stärkt das Immunsystem deiner Pflanze, damit sie weniger anfällig für Krankheiten, Schädlinge und Frost ist. ❤️‍🩹

Der Lewatit HD 50 Hydrodünger in unserem Shop enthält außerdem noch Spurenelemente von Bor, Eisen, Kupfer, Mangan, Molybdän und Zink. 📜

Bor (B) sorgt für den Aufbau von Zellwänden, was essenziell zur Entwickelung der Pflanze beiträgt.

Eisen (Fe) treibt den Stofftransport voran und gilt als Baustein für Enzyme. Diese stellen sicher, dass chemische Reaktionen in der Pflanze vorangetrieben werden, sozusagen ein Katalysator (Beschleuniger). Zudem unterstützt Eisen die Produktion von Chlorophyll, dem grünen Farbstoff, welcher für die Photosynthese verantwortlich ist.

Kupfer (Cu) ist ein natürliches Pflanzenschutzmittel gegen Pilzkrankheiten.

Mangan (Mn) fördert unter anderem das Wurzelwachstum und produziert wie Eisen wichtige Enzyme.

Molybdän (Mo) verwertet Stickstoff und wandelt diesen in wichtige Aminosäuren um, die wiederum für den Aufbau von Zellbestandteilen verantwortlich sind.

Zink (Zn) verstärkt den Stoffwechsel in der Pflanze, was gutes Wachstum verspricht und Blattverfärbungen und -Schäden vorbeugt.

Kurz zusammengefasst:

Ein guter Hydrodünger enthält eine Bandbreite an Düngerelementen. Diese braucht es für einen gesunden Stoffwechsel und Transport. Sie sorgen also dafür, dass deine Pflanze gesund und grün wachsen kann. 🤗

Ein Vliesbeutel mit Langzeitdünger-Granulat für Hydrokulturen wird aus der Verpackung geholt.

Hydrodünger findest du oft als Granulat, bei uns bekommst du diesen in praktischen Vliesbeuteln portioniert.

Das ist der Unterschied zwischen organischem und mineralischem Hydrodünger

Es gibt mineralische und organische Dünger für deine Hydropflanzen. Wir stellen dir die Unterschiede beider Varianten vor:


Organische Hydrodünger werden aus pflanzlichen oder tierischen Elementen gemischt. Dies birgt für eine Wasserkultur gewisse Herausforderungen:

In Wasser können Mikroorganismen, die für die Verwertung der organischen Bestandteile essenziell sind, nicht überleben. Diese kleinen Helfer ertrinken und vergären zusammen mit dem biologischen Düngemittel, das in seiner nicht zersetzten Form nicht von der Pflanze aufgenommen werden kann. Das bringt deiner Hydropflanze also nichts. 🤷

Das Resultat sind Ablagerungen und Algen, die zu stinken beginnen, insbesondere, wenn das Wasser nicht regelmäßig gewechselt wird. Dabei gehen die Nährstoffe erneut verloren, während deine Hydropflanze noch immer hungert. 🤦

Auch wenn dieser organische Hydrodünger umweltfreundlich ist, bringt er deiner Pflanze nicht besonders viel – eigentlich nix! 🫠


Mineralische Hydrodünger bestehen aus anorganischem Material bzw. Nährsalzen und sind somit synthetisch hergestellt. Die Nährstoffe sind bereits in kleinste Bestandteile zersetzt und können sofort von den Wurzeln aufgenommen werden. Auf diese Weise kannst du die Nährstoffe im Wasser genau dosieren. Beachte hier unbedingt die Mengenangabe auf der Verpackung.

Wir empfehlen, ausschließlich mineralische Hydrodünger zu verwenden, um deine Hydropflanzen effizient und unkompliziert mit Nährstoffen zu versorgen.

Was ist besser für Hydropflanzen – Flüssigdünger oder Granulat?

Nicht jeder mineralische Dünger ist ideal für deine Hydrokultur. Es gibt sowohl Flüssigdünger als auch Langzeitdünger, die jeweils ihre eigenen Eigenschaften haben. Diese wollen wir dir nun kurz vorstellen:

Flüssigdünger für Hydrokultur gibt es als fertige Mischung oder als einzelne Komponenten zu kaufen.

Fertiger Flüssigdünger für Hydropflanzen ist oft nicht optimal dosiert und die einzelnen Nährstoffe können bereits in der Verpackung miteinander reagieren. Das erkennst du, wenn sich feine Partikel absetzen. Diese Teile können übrigens nicht von den Pflanzen aufgenommen werden.

Die Mehrkomponenten-Dünger müssen einzeln besorgt und gemischt werden. Dies ist gerade für Anfänger*innen keine leichte Übung. 🙃

Falls du dich für einen Flüssigdünger entscheidest, solltest du diesen nach Angaben auf der Verpackung verdünnen. Oder du gibst ihn tropfenweise mit einer Pipette ins Wasser deiner Hydropflanze – lieber zu wenig als zu viel, damit die Wurzeln nicht verbrennen! 🔥

Langzeitdünger für Hydrokultur bestehen meistens aus einem Kunstharz-Granulat.

Wasser enthält Salze, die aus Ionen bestehen. Bei zu hoher Konzentration können diese geladenen Teilchen deiner Pflanze schaden. Gibst du Hydrodünger-Granulat ins Wasser, tauscht es schädliche Ionen gegen nützliche Nährstoffe aus. Diesen Vorgang nennt man auch «Ionenaustausch». 🔄️

Somit erhält die Pflanze nur so viel Dünger, wie das Wasser für sie umwandeln kann. Eine Überdüngung mit dem mineralischen Düngegranulat ist daher nicht möglich – toll, oder? 😏

Gießt du deine Hydropflanze regelmäßig, wirkt der Langzeitdünger für mehrere Monate und der Austausch ist immer gewährleistet. Somit ist eine Unterversorgung mit Nährstoffen ausgeschlossen – vorausgesetzt, du tauschst das verbrauchte Düngemittel nach der Wirkungszeit aus! ☝️

Je nach dem, welchen Langzeitdünger du verwendest, wirkt dieser für 3-4 Monate oder sogar bis zu 12 Monate.

Da ist nur noch eine wichtige Sache:

Nach der Nutzung muss das ausgelaugte Trägermaterial fachgerecht entsorgt werden. 👇

Wie entsorge ich das alte Düngergranulat?

Bitte beachte beim Entsorgen:

Weil das Granulat aus Kunstharz, einem synthetischen Erzeugnis, besteht, darfst du dieses nicht in den Abfluss oder auf den Kompost schütten! ⛔

Verwende die Körner am besten in einem Vliesbeutel oder Ähnlichem und streue das Granulat nicht lose in den Topf!

Unseren Langzeitdünger für Hydrokulturen findest du im feey-Shop in praktischen Portionen – ready to use. 😋

Wie du dieses Düngevlies für deine Hydrokultur anwendest, erklären wir dir weiter unten. 😚

Anleitung: Hydropflanzen mit Langzeitdünger düngen

Das Düngen deiner Hydropflanzen machen wir dir ganz einfach. Mit dem Langzeitdünger-Granulat sind deine grünen Schätze für 3-4 Monate mit Nährstoffen versorgt und aufwendig ist es nun wirklich nicht:

  • Nimm den Innentopf mit deiner Hydropflanze aus dem Gefäß und entferne (falls vorhanden) den alten Nährstoff-Beutel. Das Restwasser kannst du in diesem Schritt auch gleich ausschütten.
  • Spüle mögliche Keime oder Verunreinigungen mit warmem Wasser aus dem Topf. Hartnäckige Rückstände kannst du auch mit milder Seife und Schwamm auswaschen. Hierbei musst du die Seife wieder gut entfernen!
  • Lege den neuen Vliesbeuel mit dem enthaltenen Dünger-Granulat unten in den Außentopf. Der spätere Wasserkontakt muss gewährleistet sein, damit der Ionenaustausch stattfinden kann.
  • Setze den Kulturtopf wieder in den Behälter.
  • Gieße deine Hydropflanze wie gewohnt. 🫗
  • Entsorge den entnommenen Dünger-Beutel im Hausmüll. Schneide ihn nicht auf, damit nicht aus Versehen ein Teil der Körnchen in den Abfluss gelangt! 🚮
Eine Hand legt einen Hydro-Langzeitdünger-Vliesbeutel in einen ‘Direito’ Keramik-Topf

Der Dünger-Beutel gehört unten in den leeren Übertopf.

Silbrige Efeutute in Hydrokultur mit Blähton wird von einer Hand in einen weiß-matten Keramik-Topf gesetzt.

Die Hydropflanze wird im Außentopf direkt auf den Vliesbeutel gestellt.

Wie oft soll ich meine Hydropflanze mit Langzeitdünger düngen?

Da es verschiedene Langzeitdünger für Hydropflanzen gibt, solltest du generell immer die Angaben auf der Verpackung beachten. Mache Dünger müssen erst nach 10-12 Monate ausgewechselt werden.

Die folgenden Angaben beziehen sich allerdings auf den Hydrodünger in unserem Sortiment. Er versorgt deine Pflanze in Hydrokultur für 3-4 Monate mit wichtigen Nährstoffe. Und deshalb musst du nicht ständig ans Düngen denken. Das Wässern solltest du aber nicht vergessen – ohne Wasser funktioniert der Ionenaustausch nicht. 😌

Lege alle 3-4 Monate den mit Granulat gefüllten Vliesbeutel in den Topf. Dieses Düngemittel sollte dabei Wasserkontakt haben.

Eine Hydrokultur braucht das ganze Jahr über Dünger! Das Wasser wird nämlich regelmäßig verbraucht und dadurch befinden sich keine Nährstoffreserven im Topf, auf die die Pflanze zugreifen könnte. Daher musst du auch im Winter bzw. im Herbst Dünger ins Gießwasser geben.

Du musst nur maximal 4× im Jahr ans Düngen denken – voilà… du bist happy und deine Pflanze auch. 🫶

Falls du dich doch für einen Flüssigdünger entscheidest (du Rebell*in 🥷🏽), dann musst du diesen gemäß Verpackungsangaben bei jedem Gießen ins Wasser geben.

Mögliche Fehler beim Dünger deiner Hydropflanze vermeiden

Du kannst beim Düngen einer Hydrokultur nicht viel falsch machen, solange du dich an Folgendes hältst:

  • Verwende keinen Dünger für Erdkulturenweiter oben erklären wir, wieso das keine schlaue Idee ist. 🌱
  • Schütte kein loses Düngergranulat über den Blähton, da es sonst zwischen dem Leca hängen bleibt und kein Wasserkontakt gewährleistet ist. So findet kein Nährstoffaustausch statt. Die Körnchen könnten zudem beim Reinigen des Topfes im Abfluss landen. 🚯
  • Befolge die Mengenangaben auf der Verpackung, wenn du Flüssigdünger verwendest! Ansonsten gilt: lieber zu wenig als zu viel. Eine Pipette hilft bei kleinen Dosierungen. 💧

Flüssigdünger ist hoch konzentriert und gibst du zu viel davon ins Gießwasser, ist es mit Mineralsalzen überladen. Dies nennt man «Überdüngung» und entzieht den Wurzeln Feuchtigkeit. Dann trocknet die Pflanze trotz vorhandenem Wasser von innen aus. 🧂

Dieses Phänomen kennst du auch aus eigener Erfahrung: Vernaschst du salzige Snacks wie Popcorn, verspürst du danach sicherlich großen Durst. 🍿🧃


Wir hoffen, dass all deine Fragen zum Düngen von Pflanzen in Hydrokultur beantwortet sind. Bei Unklarheiten ist unser Pflanzendoktor natürlich wie immer zur Stelle!

Brauchst du noch mehr Lesestoff? Dann fühl dich frei und durchforste weitere feey-Beiträge. Hier hast du schon mal ein paar Vorschläge:

Hände kümmern sich um eine Monstera-Pflanze in einem Topf auf einem Holzhocker in einem sonnendurchfluteten Raum. Eine weiße Gießkanne und eine weitere Topfpflanze stehen in der Nähe auf weiteren Hockern und werfen sanfte Schatten an die Wand.

Kollektion

Pflanzen in Hydrokultur

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