Pflanzenlexikon
Begonie
Als eine der artenreichsten Pflanzen hat die Begonie längst nicht mehr nur in Omas Wohnung ein Zuhause gefunden. Mit ihren schief-schönen Blättern motzt das Schiefblatt auch deine vier Wände auf.
- Licht & Standort
- Begonie gießen
- Begonie düngen
- Giftigkeit der Begonie
- Begonien-Arten & -Farben
- Wachstum, Größe & Blüten der Begonie
- Krankheiten & Schädlinge der Begonie
- Begonie überwintern
- Begonie umtopfen
- Begonie vermehren
Offizielle Bezeichnung
Begonia
Herkunft & Verbreitung
Ursprünglich ist die Begonie rund um die tropischen Gebiete entlang des Äquators beheimatet.
Alternative Namen:
Schiefblatt
Fun Fact
Schon vor 200 Jahren wurde mit dem Züchten von Begonien begonnen. Deshalb haben wir heute über 900 Arten und Sorten in allen Farben und Formen. Nur ein reines Blau kriegst du bei der Begonie nicht zu sehen.
Pflege der Begonie
Licht & Standort
Die Begonie bevorzugt ihren Standort halbschattig bis schattig und auf jeden Fall ohne direkte Mittagssonne. In der Natur wird sie mit Temperaturen um die 20°C verwöhnt, bei dir zuhause verträgt sie Zimmertemperaturen ohne Probleme. Temperaturen unter 15°C sind ihr zu kalt. Im Sommer kann sie gerne auch auf deinem Balkon an einem sonnengeschützten Plätzchen die Freiluft genießen.
Die Begonie passt in deiner Wohnung in jedes Zimmer. Sie eignet sich perfekt für das Schlafzimmer, Wohnzimmer, Badezimmer oder Büro. Sie mag die Luftfeuchtigkeit lieber etwas hoch, fühlt sich in deinem normalen Raumklima aber wohl.
Begonie gießen
Frühling - Sommer: Überprüfe alle 3 bis 5 Tage, ob der obere Teil der Erde (ca. 2-3cm) trocken ist. Dazu kannst du einfach deinen Finger in die Erde stecken. Ist die Erde trocken, kannst du die Begonie gießen.
Zusätzlich zum Fingertest kannst du deine Begonie vor und nach dem Gießen anheben. So bekommst du ein Gefühl dafür, wann du deiner Begonie wieder Wasser geben musst.
Kalkarmes Wasser mag die Begonie generell lieber. Dazu kannst du einfach das Leitungswasser 1-2 Tage stehen lassen oder Regenwasser nehmen.
Herbst - Winter: Im Winter braucht deine Begonie etwas weniger Wasser. Überprüfe alle 5 bis 10 Tage, ob ihre Erde trocken ist, bevor du sie wässerst.
Begonie düngen
Im Frühjahr und im Sommer darfst du die Begonie alle 3 Monate mit einem Langzeitdünger wie Düngerpellets düngen. Flüssigdünger empfiehlt sich vor allem bei akutem Nährstoffmangel. Falls du aber ein:e vehemente:r Liquidünger-Verabreicher:in bist, gibst du alle zwei Wochen die Hälfte der angegeben Menge Flüssigdünger übers Gießwasser. Weniger ist mehr!
Im Winter brauchst du deine Begonie nicht zu düngen.
Noch mehr zum Thema Düngen gibt's auf unserem Blog.
Sonstige Pflege der Begonie
Deine Begonie ist kein Fan von Gewalt! Heftiger Wind oder Niederschlag sowie zu lange und schwere Triebe beschädigen rasch ihre Blätter oder Stiele. Stelle sie daher geschützt auf und stütze zu lange Triebe bzw. schneide sie ab und gewinne so gleich einen Kopfsteckling.
Passt die Begonie zu mir?
Solange du kein:e Gegner:in vom Gießen bist, eignest du dich hervorragend als Pflanzenmama bzw. Pflanzenpapa einer Begonie. Sie ist – bis aufs regelmäßige Gießen – anspruchslos, braucht nicht viel Platz und ist somit für Anfänger:innen und Daumen aller Farben geeignet.
Ist die Begonie giftig?
Leider eignet sich deine Begonie nicht als Salatpflanze. Sie ist nämlich giftig und kann bei Tieren und Kindern zu Erbrechen und Durchfall führen.
Sind deine kleinen Mitbewohner:innen auf der Suche nach der Würze im Leben, solltest du deine Begonie außer Reichweite platzieren.
Ein Hängetopf oder hübsche Makrameehänger eignen sich prima, um deine Begonie (und alle anderen Lebewesen in deinem Haushalt) zu schützen.
Andernfalls eignet sich dann eine ungiftige und damit tierfreundliche Pflanze besser.
Begonien-Arten & -Farben
Nebst der Begonie, für die du dich entschieden hast, gibt es noch über 900 andere Arten. Das macht die Begonia nicht nur zu einer wahnsinnig vielseitigen Pflanze, sondern auch zu einer der artenreichsten überhaupt.
In einer Symbiose mit dem Homo sapiens leben vor allem Arten, die wegen ihrer schönen und häufig auftauchenden Blüten oder ihren auffälligen Blättern als Zimmerpflanze gehalten werden, oder solche, die als Garten- oder Balkonpflanze kultiviert werden können.
Wir erlauben uns an dieser Stelle, dir nicht alle 900 Arten vorzustellen, sondern ein paar schmucke Vertreterinnen zu präsentieren:
Die Blattbegonie, Begonia rex (C: Dex Ezekiel)
Eisbegonie, Begonia semperflorens (C: Adam Nieścioruk)
Forellenbegonie, Begonia maculata
Knollenbegonie, Begonia Tuberhybrida (C: Irina Grotkjaer)
Knollenbegonie, Begonia Tuberhybrida (C: Antonino Visalli)
Wachstum, Größe & Blüten der Begonie
Deine Begonie wird als Zimmerpflanze normalerweise nur ein paar Zentimeter groß. In freier Wildbahn gibt es allerdings Arten, die bis zu 3 Meter hoch werden.
Ganz nach ihrem Trivialnamen „Schiefblatt“ bildet sie asymmetrische, schiefe Blätter aus. Bei einigen Arten wie der Begonia rex können die auch spiralig zusammenkommen.
Begonie schneiden
Deine Begonie braucht einen regelmäßigen Rückschnitt, um schöne neue Triebe und Blüten zu bilden. Alle vier Monate darfst du deshalb zur Schere oder zum Messer greifen und verwelkte Blüten und verfärbte oder abgestorbene Blätter abschneiden.
Desinfiziere vorher dein Schneideinstrument. Verblühte Blüten und tote oder verfärbte Blätter schneidest du am besten direkt an ihrem Ansatz zum Trieb ab. Dann kann sich die Pflanze auf die nächsten Blüten und Blätter vorbereiten.
Natürlich kannst du auch einen Rückschnitt vornehmen, wenn dir deine Begonie über den Kopf wächst. Dabei schneidest du deine Pflanze einfach auf die gewünschte Größe zurück. Mehr als 20 % der gesamten Pflanze sollten es allerdings nicht sein, da sie sich sonst nicht regenerieren kann.
Am besten nimmst du den Rückschnitt im Frühling vor, da sich deine Begonie bei einem größeren Eingriff dann besser erholen kann. Das liegt daran, dass sie direkt nach der Winterruhe viel Energie geladen hat, die sie in die Regeneration stecken kann.
Noch mehr zum Thema Schneiden, Schnippeln und Trimmen gibts bei uns im Blog.
Wann blüht die Begonie?
Begonien sind je nach Art eher aufgrund ihrer Blüten oder wegen ihrer Blätter beliebt.
Genauso vielfältig wie sie selbst sind auch ihre Blüten. Sie kommen in allen Formen und Farben vor.
Blühende Begonien bilden von Mai bis Oktober ihre Blüten aus, ohne dass du dafür viel machen musst.
Das Wichtigste, das es zu beachten gilt, erfährst du aber gleich als Nächstes:
Blüte einer Begonia tuberhybrida (C: Anete Lusina)
Blüte einer Begonia maculata aka Forellenbegonie
Wie kriege ich eine Begonie zum Blühen?
Verblühte Blüten solltest du regelmäßig direkt unterhalb der Blüte abschneiden. Dazu nimmst du einfach ein desinfiziertes Messer oder eine Schere. So kann deine Begonie ihre Energie in eine neue Blüte stecken.
Krankheiten & Schädlinge der Begonie
Deine Begonie ist gegenüber Schädlingen oder Krankheiten nicht sehr empfindlich. Allerdings tritt hin und wieder Mehltau auf (siehe nächster Abschnitt). Was welche Symptome bedeuten, erfährst du hier.
Begonie kriegt weiße Flecken auf den Blättern
Bei weißen, großflächigen Flecken handelt es sich bei Begonien meist um Mehltau.
Hierbei musst du zwischen Echtem und Falschem Mehltau unterscheiden. Der Echte Mehltau breitet sich lieber bei trockenen Bedingungen aus. Der falsche Mehltau hingegen mag eine höhere Luftfeuchtigkeit. Deshalb ist es wichtig, dass du dir eine qualitativ hochwertige Pflanze kaufst und diese dann regelmäßig auf den weißen Belag kontrollierst. Vergiss dabei nicht die Blattunterseiten!
Der Echte Mehltau breitet sich sternförmig auf den Blättern aus. Diesen Belag kannst du abwischen, jedoch ist es am besten, wenn du befallene Blätter oder Stiele direkt entfernst. Dadurch kannst du verhindern, dass sich die Krankheit weiter verbreitet.
Den Falschen Mehltau findest du an der Unterseite der Blätter deiner Begonie. Dort dringt er mit seinen Hyphen bis in die Zellwände vor, wodurch sich die Blätter leicht gelblich verfärben. Die Hyphen sind fadenförmige Zellen, die dem Pilz zur Nährstoff- und Wasseraufnahme dienen.
Weil er die Pflanzenzellen angreift, ist der Falsche Mehltau fast unmöglich zu stoppen. Am besten packst du direkt deine desinfizierte Schere und schneidest die befallenen Blätter weg.
💡 Unser Pflanzendoktor Janko empfiehlt, von Pilzen befallene Pflanzen sofort zu isolieren und die betroffenen Blätter herauszuschneiden. Die Pilzsporen können sich nämlich auch durch die Luft weiterverbreiten und so auf andere Blätter oder Pflanzen gelangen.
Ergänzend kannst du mit Fungizid-Mitteln den Kampf gegen den Pilz aufnehmen. Verwende dabei ein biologisches – der Umwelt zuliebe. Sprüh deine Begonie damit überall (auch auf der Blattunterseite) tropfnass ein und wiederhole das Ganze im Abstand von 7-12 Tagen.
Im Internet wird als Mittel auch empfohlen, dass du deine Begonie täglich mit einer Milch-Wasser-Lösung einsprühst. Dazu mischst du einen Teil Milch mit neun Teilen Wasser. Mikroorganismen in der Milch wirken gegen Mehltau. Selbst ausprobiert haben wird das noch nie, jedoch meint Pflanzendoktor Janko, dass es funktionieren könnte.
Mehr rund um Pflanzen-Krankheiten wie den Mehltau findest du in unserem Blogbeitrag dazu.
Begonie kriegt gelbe Blätter
Wenn deine Begonie gelbe Flecken oder Blattränder kriegt und sie die Blätter vielleicht auch noch hängen lässt oder ganz abwirft, hat sie wohl zu viel Wasser abgekriegt.
Staunässe kann es bei diesen durstigen Pflanzen schnell mal geben.
Meistens kommt das vom chronischen Übergießen, sprich: die Häufigkeit ist das Problem, nicht das viele Gießen auf einmal.
Die Wurzeln ersticken dann mit der Zeit und fangen an zu faulen. Deshalb kann sich deine Begonie dann nicht mehr mit Nährstoffen und Wasser versorgen.
Ist die Erde also ganz nass, vielleicht sogar matschig und schlimmstenfalls faulig riechend, bedarf es einer Intervention:
- Ist die Erde faulig, solltest du deine Pflanze umtopfen und faulige, schwarze Wurzeln abschneiden. Frische, durchlässige Erde hilft ihr, dass sie sich wieder erholen kann.
- Reduziere in Zukunft das Gießen. Am besten kannst du mit dem Fingertest überprüfen, ob deine Begonie Wasser braucht oder nicht.
Die gelben Blätter sind nicht mehr zu retten, weshalb du diese abschneiden darfst. So verschwendet deine Begonie ihre Energie nicht an die verlorenen Blätter und kann sich besser erholen.
Noch mehr Infos zu gelben Blättern findest du bei uns im Blog.
Begonie kriegt braune Blattränder
Braune Ränder an deiner Begonie können ein Zeichen für eine zu tiefe Luftfeuchtigkeit sein. Manche Wohnungen sind einfach trocken. Ist das bei dir der Fall, dann ist es vielleicht Zeit für einen Luftbefeuchter. Auch wenn deine Pflanze in der Nähe einer Heizung steht, ist die Luft trockener.
Ein weiterer Grund könnte zu wenig Wasser sein. Mache also den Fingertest etwas öfters, damit du ein Gefühl dafür bekommst, wie oft du die Begonie gießen solltest.
Begonie kriegt braune Blätter
Braune Blätter oder Flecken können entweder ein Zeichen für Staunässe oder für Sonnenbrand sein. Seltener kommt auch mal ein Lausbefall deiner Begonie in Frage. Am einfachsten findest du das im Ausschlussverfahren heraus:
Ist die Erde deiner Begonie nass, matschig oder riecht sie faulig?
Wenn ja, handelt es sich um Staunässe. Sie entsteht durch zu häufiges Gießen und meist färben sich die Blätter vorher gelb.
Das nasse Substrat führt dazu, dass deine Pflanze ertrinkt. Ihre Wurzeln beginnen zu faulen und sie kann sich nicht mehr mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Sind die Blätter schon braun, ist eine Rettung schwieriger, weil sie wohl schon länger nasse Füße hat.
Topfe sie auf alle Fälle um und schneide die fauligen Wurzeln ab. Jetzt heißt es Geduld haben und hoffen! May your plant grow again.
Steht deine Begonie in der Sonne oder sehr, sehr hell?
Auf Sonne reagiert deine Pflanze etwas empfindlich. Sie kriegt schnell einen Sonnenbrand und sollte in dem Fall einfach etwas weg vom Fenster an einen halbschattigeren Platz gestellt werden.
Hat deine Begonie weder eine nasse Erde noch steht sie zu hell?
In dem Fall könnte es sich tatsächlich um Schädlinge wie die Pflanzensaft-saugenden Läuse handeln. Du findest sie meistens an den Unterseiten von (jungen) Blätter sowie an Trieben. Die Läuse hinterlassen fiese braune Flecken. Bei einem stärkeren Befall findest du Honigtau auf den Blättern. Dieser glänzt und ist etwas klebrig, wenn du ihn anfasst.
Im Winter ist deine Pflanze anfälliger, da die Heizungsluft in der Wohnung ihr Immunsystem schwächt.
Nimm mal die Blätter deiner Begonie in Augenschein. Siehst du an der Blattunterseite winzig kleine Krabbeltierchen, wischst du sie mit einem sauberen Tuch ab und isolierst deine Pflanze von anderen.
Halte die Luftfeuchtigkeit rund um deine Begonie hoch und kontrolliere die Blätter täglich. Siehst du erneut die Parasiten, darfst du zum Schädlingsbekämpfer in Form von Spray greifen.
Sprühe die betroffenen Blätter auf der Ober- und Unterseite ein und kontrolliere sie nach 3-5 Tagen. Wiederhole die Behandlung, falls die Tiere noch immer nicht weg sind. Wenn keine mehr da sind, kannst du die Blätter ganz einfach mit einem Tuch abwischen, welches du danach für keine andere Pflanze benutzen solltest.
Hat deine Begonie weder eine nasse Erde noch einen zu hellen Standort oder Krabbelviecher unter den Blättern?
Dann schau am besten mal auf unserem Blog zu braunen Blättern nach!
Begonien-Blätter fallen ab
Wenn die untersten Blätter der Begonie sich bräunlich verfärben und abfallen, musst du dir keine Sorgen machen. Es ist ganz natürlich, dass die älteren Blätter ihr Lebensende erreichen und abgeworfen werden. Dafür bildet deine Begonie fleißig neue.
Fallen deiner Begonie die Blätter weiter oben aus, kann entweder zu viel oder zu wenig Wasser der Übeltäter sein. Steck den Finger in die Erde und überprüfe erstmal, ob die Erde klatschnass oder staubtrocken ist.
Staunässe kommt häufig in Kombination mit gelben oder braunen Blättern vor und hat ihre Ursache im zu häufigen Gießen.
Reduziere also das Gießen und gib erst Wasser, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Eventuell musst du deine Pflanze auch umtopfen, vor allem, wenn die Erde faulig riecht.
Trockenheit bedarf allerdings des Gegenteils. Greife also zur Gießkanne, deine Pflanze braucht Wasser. Auch hier solltest du anschließend regelmäßig mit dem Fingertest überprüfen, ob sie wieder Wasser braucht.
Begonien-Blätter sind klebrig
Klebrige Blätter sind meist ein Hinweis auf Läuse. Sie laben sich am superleckeren und energiereichen Pflanzsaft und scheiden anschließend eine zuckerhaltige Substanz aus – den Honigtau.
Manchmal kannst du in dem Fall auch braune Flecken auf deiner Begonie beobachten.
Schau dir die Unterseite deiner Begonienblätter, vor allem der Jungblätter und Jungtriebe, mal genauer an. Siehst du dort etwa 1-2mm große, braune oder grüne, krabbelnde Tierchen, kannst du folgendermaßen vorgehen:
- Isoliere deine Pflanze, um nicht auch noch andere Pflanzen zu gefährden.
- Wische die Tiere mit einem Tuch ab.
- Kontrolliere die Pflanze täglich und sprühe sie bei einem erneuten Befall mit einem Schädlingsspray ein.
Schädlinge der Begonie
Schädlinge kommen bei deiner Begonie glücklicherweise nicht so häufig vor. Wenn dann aber doch mal etwas rumkrabbelt, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um Läuse. Kontrolliere beim Gießen deshalb lieber immer alle Blätter, vor allem die jungen Blätter, um einen Befall idealerweise schon im Anfangsstadium zu bemerken. Die Viecher sind etwa 1-2mm groß und entweder braun oder grün.
Wie du die Schädlinge vertreiben kannst:
- Die befallenen Blätter abwischen, abkratzen und/oder abduschen.
- Die Blätter regelmäßig mit Wasser einsprühen.
Wenn du die Blätter abgewischt hast, solltest du sie täglich kontrollieren. Tauchen erneut Schädlinge auf, verwendest du einen Schädlings-Spray. Diesen sprühst du auf die Ober- und Unterseite aller betroffenen Blätter. Kontrolliere alle Blätter nach 3-5 Tagen erneut. Sind noch immer Schädlinge vorhanden, wiederholst du die Behandlung.
Wichtig: Isoliere befallene Pflanzen immer sofort. Ansonsten könnten sich die Parasiten auf andere grüne Freunde ausbreiten.
Spezifische Infos zu den einzelnen Schädlingsarten findest du in unserem Blogbeitrag zum Thema Schädlinge.
Begonie überwintern
Falls deine Begonie im Sommer sowieso drinnen bleibt, musst du für den Winter keine speziellen Vorkehrungen treffen, außer das Gießen zu reduzieren.
Steht deine Begonie im Sommer draußen, solltest du sie vor dem ersten Frost wieder rein holen, da sie nicht winterhart ist.
Stelle sie an einem hellen, nicht sonnigen Platz auf und lass ihre Erde nicht austrocknen. Heizungsluft vertragen sie nicht sehr gut, weshalb du sie nicht direkt neben einer Heizquelle platzieren solltest.
Möchtest du das mit dem Überwintern genauer wissen, kannst du in unserem Blog mehr dazu lesen.
Begonie umtopfen
Deine Begonie topfst du am besten im Frühjahr um, da sie sich dann besser in die frische Erde einwurzeln kann.
Umtopfen kann je nach Pflanze unterschiedlich häufig nötig sein. Am besten schaust du dir im Frühling jeweils die Wurzeln an. Nimm dazu deine Pflanze aus dem Topf. Ist die Erde durchwurzelt, wachsen die Wurzeln bereits aus dem Topf oder schlingen sie sich schon um sich selbst bzw. im Kreis um die Erde? Dann wird es Zeit für die Umtopfaktion.
- Um dir das Putzen danach zu sparen, schützt du deinen Boden am besten mit einer Unterlage.
- Nimm deine Pflanze sachte aus dem Topf und entferne vorsichtig die Erde. Achtung! Die Blätter deiner Begonie brechen leicht ab.
- Schneide die langen Wurzeln etwas zurück. Faulige, schwarze Wurzeln schneidest du ganz ab. Nimm eine desinfizierte Schere dazu.
- Bette den neuen, etwas größeren Topf mit einer gut durchlässigen Erde. Wir empfehlen dir dringend torffreie Erde – der Umwelt zuliebe.
- Setze deine Begonie auf die Erde und fülle die Zwischenräume mit Erde auf.
Nach 5 bis 6 Wochen darfst du deine Pflanze dann wieder anfangen zu düngen.
Eine Umtopf-Videoanleitung findest du übrigens auch in unserem Blog.
Begonie vermehren
Du hast den inneren Wunsch nach Vermehrung? Kleinen Pflanzen-Babys? Perfekt, denn deine Begonie lässt sich ganz leicht vermehren.
Die einfachste ist wohl die Stecklingsvariante oder aber die Knollenteilung – bei der Knollenbegonie, versteht sich –, während Samen eher was für Experimentierfreudige sind.
Wir zeigen dir, wie du die einzelnen Vermehrungsarten bei deiner Begonie durchführen kannst. Mehr Infos erhältst du aber auch noch auf unserem Blogpost zum kleinen 1x1 des Vermehrens.
Begonie vermehren über Stecklinge
Für die Stecklingsmethode kannst du entweder Blatt- oder Kopfstecklinge nehmen.
Der Begonien-Kopfsteckling
- Schneide mit einem sauberen Messer oder einer Schere einen ca. 10cm langen Trieb ab.
- Entferne die unteren Blätter, sodass oben am abgeschnittenen Trieb noch zwei bis drei Blätter dran bleiben.
- Entweder kannst du deinen Steckling jetzt direkt in feuchte, nährstoffarme Anzuchterde stecken, oder zum Anwurzeln ins Wasser stellen. Zum Wasserspaß findest du weiter unten mehr.
- Dein Steckling in der Anzuchterde stellst du an einen hellen Platz ohne direkte Sonne, der mindestens 20°C warm ist.
- Meist bilden sich schon nach einer Woche Wurzeln. Sobald dein Steckling anfängt, neu auszutreiben, darfst du deine Begonie in normale Erde umsiedeln. Dann solltest du etwa einen bis zwei Monat(e) warten, bis du deine Pflanze zum ersten Mal düngst.
Der Begonien-Blattsteckling
- Such dir ein kräftiges Blatt aus und schneide es am Stiel ab, sodass ein Teil des Stiels am Blatt bleibt.
- Enweder lässt du es im Wasserglas anwurzeln (siehe unten) oder du steckst es in Anzuchterde.
- Für die Variante mit der Anzuchterde musst du vorher auf der Unterseite an den Blattadern mit einem scharfen Messer jeweils einen ca. 0.5 bis 1cm langen Schnitt machen. Pro Blattader reicht ein Mal Einritzen aus.
- Stecke den Stiel deines Stecklings jetzt in die Anzuchterde und lege bzw. biege das Blatt auf die Erde. Beschwere es mit ein paar Kieselsteinen, sodass die Schnittstellen gut auf der Erde liegen bleiben.
- Befeuchte die Erde und decke deinen Anzuchtbehälter mit Folie ab.
- Stelle deinen Steckling an einen warmen, hellen Platz ohne direkte Sonne und lüfte die Folie täglich. Die Erde sollte immer schön feucht bleiben.
- Nach ein paar Wochen kommen aus den Schnittstellen neue Pflanzen. Diese darfst du dann abtrennen und umtopfen. Mit Düngen kannst du erst einmal etwa einen bis zwei Monat(e) warten.
Begonie vermehren im Wasser
Wenn du deinen Steckling lieber im Wasser anwurzeln lassen möchtest, stellst du ihn nach dem Abschneiden einfach in ein Glas mit Wasser.
Wechsle zwei Mal in der Woche das Wasser aus, damit nichts zu faulen beginnt.
Sobald die Wurzeln ein paar Zentimeter lang sind, darfst du den Steckling in Erde umsiedeln.
Finito!
Deine Begonie ist dann erstmal glücklich und braucht für einen bis zwei Monat(e) noch keinen Dünger.
Begonie vermehren durch Trennung der Knolle
Deine Knollenbegonie kannst du auch einfach vermehren, indem du ihre Knolle trennst.
Dafür schneidest du die Knolle im Frühling in mehrere Teile. Jedes Teil muss mindestens eine Knospe haben.
Lege die Knollen dann auf die Erde in einzelnen vorbereiteten Töpfen, sodass die Knospen nach oben schauen. Die Knollen bedeckst du nicht mit Erde.
Die Töpfe stellst du warm und hell, aber nicht sonnig auf. Halte von nun an die Erde schön feucht.
Nach ein paar Wochen bilden sich daraus Begonien, die du dann eintopfen darfst.
Begonie vermehren mit Samen
Die Vermehrung mit Samen ist wohl die schwierigste Methode, da nur wenige Begonien-Samen wirklich keimen. Möchtest du es dennoch versuchen, so musst du dir erstmal aus dem Fachhandel die Samen deiner Wunschbegonie besorgen.
Diese streust du auf Anzuchterde aus und drückst sie leicht an, ohne sie mit Erde zu bedecken. Die Samen sind nämlich sogenannter Lichtkeimer.
Ab jetzt hältst du die Samen an einem hellen und warmen Ort schön feucht. Du kann ein Mikroklima nachahmen, indem du dein Anzuchtgefäß mit einer Plastikfolie abdeckst. Lüfte sie täglich, damit es nicht zu Schimmelbildung kommt.
Wenn die Keimlinge ein paar erste Blätter bilden, darfst du deine Begonie in normale Erde umtopfen.