Pflanzenblog - November 2021

Giftige Pflanzen: Diese Pflanzen sind giftig für deine Katzen, Hunde und Kinder

Haustiere, Pflanzen und Kinder – geht das überhaupt zusammen? Gute Frage, und gar nicht so einfach zu beantworten.

Angst haben musst du aber nicht. Vergiftungen wegen Zimmerpflanzen kommen sehr selten vor.

Im Fall der Fälle findest du Hilfe bei deiner Ärztin / deinem Arzt oder Veterinär:in. Klär immer ab, um welche Pflanze es sich handelt. Auch der Giftnotruf deines Bundeslandes kann dir weiterhelfen.

Wir zeigen die giftigsten Pflanzen mit Bildern und sagen dir, was du beachten musst:

Sehr giftige Pflanzen: die Euphorbiaceae

Euphorbia, die aussieht wie ein grosser Kaktus, in weissem Topf, dahinter vornübergebeugt eine Frau

Wirklich giftige Zimmerpflanzen sind die Wolfsmilchgewächse. Die erkennst du daran, dass weißer Milchsaft raussickert, wenn du ein Ästchen oder Blatt abbrechen würdest. Genau das solltest du aber vermeiden. Ihr Saft ist es nämlich, der richtig giftig ist und ätzend wirkt.

Wird die Pflanze verletzt, können schon die Dämpfe die Augen und Atemwege reizen. Der Saft verursacht besonders auf empfindlichen Stellen wie Schleimhäuten Schmerzen und Verätzungen. Deswegen bei der Pflanzenpflege immer Schutzmaßnahmen treffen:

  • Die Pflanze nur mit Handschuhen anfassen (z. B. beim Umtopfen)
  • Den Raum regelmäßig gut lüften
  • Kinder und Haustiere von der Pflanze fernhalten (bzw. umgekehrt 😉)

Wenn im lateinischen Namen deiner Pflanze „Euphorbia“ vorkommt, hast du ein Wolfsmilchgewächs an der Hand und musst entsprechend aufpassen. Viele Arten sehen ähnlich aus wie Kakteen. Weltweit gibt es aber über 2'000 Arten.

Wunderstrauch (Kroton)

Wunderstrauch 'Petra' in pinkem Topf

Achtung❗️

Der Kroton gehört zu den Wolfsmilchgewächsen und ist somit toxisch!

Deshalb solltest du nebst dem Handschuhtragen bei der Pflege auch den Raum regelmäßig gut lüften.

Diese zwei Pflanzen sind ziemlich giftig für Haustiere und Kinder

… und kommen dazu in unseren Haushalten noch echt häufig vor.

Dieffenbachie

Dieffenbachie in schwarzem Innentopf

Die Dieffenbachia seguine ist trotz ihres ungewöhnlichen Namens eine sehr häufige Zimmerpflanze. Alles an ihr wirkt toxisch, vor allem aber der Stamm. Das spüren sogar erwachsene Menschen. Die Dieffenbachie gibt ein Kontaktgift ab – wenn man sie anfasst, nimmt man das Gift über die Hände auf.

Da du die Pflanze ja nicht gerade essen willst, solltest du vor allem bei offenen Wunden vorsichtig sein. Auch das abfließende Gießwasser kann Toxine aufgenommen haben. Und wenn es ans Umtopfen geht: Am besten Handschuhe, lange Ärmel und vielleicht sogar eine Schutzbrille tragen. Für die Erde gibt es Schaufeln. In die Nähe von Tieren und Kindern lässt du die Dieffenbachie am besten gar nicht.

Einblatt (Spathiphyllum)

Spathiphyllum in schwarzem Innentopf

Das Einblatt oder die Blattfahne ist giftig für Mensch und Tier. Die Pflanze enthält ziemlich viel Oxalsäure. Die wirkt ätzend und giftig, wenn sie in den Magen gelangt.

Außerdem reizen sogenannte Scharfstoffe die Haut und Schleimhäute – und das schon beim Anfassen.

Es gibt etwa 50 verschiedene Arten. Bei uns und euch zuhause häufig zu finden ist Spathiphyllum floribundum oder die Friedenslilie (Spathiphyllum wallisii).

Leicht giftige Pflanzen

Bei den folgenden grünen Gesellen kann es zu Hautreizungen kommen, oder zu leichten Vergiftungssymptomen, wenn Teile verschluckt werden. Die Pflanzen sind nicht gefährlich, und mit etwas Vorsicht können sie auch im Haushalt mit Kindern und Haustieren gehalten werden.

Aglaonema

Grosse Aglaonema Jungle Red in weissem Topf
Aglaonema Silver Bay in weissem Topf
Aglaonema Cherry Baby mit anthrazitfarbenem Topf

Im Pflanzensaft der Aglaonema sind die unlöslichen Kalziumoxalat-Kristalle und Oxalsäure enthalten.

Diese reizen deine Haut und Schleimhäute und können bei der Einnahme zu Erbrechen führen.

Alocasia

Alocasia Frydek in weissem Topf
Alocasia 'Yucatan Princess' in anthrazitfarbenem Topf

Die Alocasia ist leicht giftig und verursacht Hautreizungen.

Sie gehört zu den Aronstabgewächsen und hat somit in allen Pflanzenteilen den Milchsaft, der Hautreizungen und bei Einnahme Magen-Darm-Beschwerden auslösen kann.

Aloe vera

Aloe Vera in weissem Topf

Die Aloe vera ist leider teilweise giftig.

In ihrer Blattrinde ist Anthrachinon. Außerdem ist im gelben Saft, der nach einem Schnitt austritt, Aloin. Die Giftstoffe können Erbrechen, Apathie, Durchfall und Zittern auslösen.

Das Gel selber ist hingegen gesund und kann bei vielen verschiedenen Beschwerden helfen.

Wenn du also das Aloegel ernten möchtest, lässt du den gelben Saft erst ein paar Stunden auslaufen und spülst anschließend die Schnittstelle nochmals mit Wasser ab.

Aloe tiki zilla

Aloe tiki zilla in schwarzem Innentopf

Inwiefern die Aloe tiki zilla giftig ist, ist leider nicht bekannt.

Da ihre große Schwester, die Aloe vera, aber giftige Pflanzenteile hat, sind wir hier eher vorsichtig.

Begonie

Forellenbegonie in weiss-braunem Topf

Es gibt mehrere Begonien, die giftig sind.

In ihrem Pflanzensaft kommen nämlich Calciumocalate und Oxalsäuren vor.

Wird sie gegessen, kann sie je nach Menge die Schleimhäute reizen oder aber zu einer vermehrten Harnausscheidung führen. Durchfall und Erbrechen kommen ebenfalls vor, wobei der Durchfall in schlimmen Fällen sehr stark und blutig sein kann. 

Birkenfeige

Birkenfeige in pinkem Topf auf einer Hand

Der Pflanzensaft der Birkenfeige kann bei Kontakt zu Hautreizungen führen.

Zudem können die Allergene im Pflanzensaft in die Luft gelangen und bei Latex-Allergiker:innen eine Kreuzreaktion auslösen.

Chili-Pflanze

Chili-Pflanze mit orange-roten Früchten dran

(C: Jeppe Vadgaard)

Von Blatt bis Stiel ist die Chili-Pflanze giftig. In ihr stecken nämlich Alkaloide oder Tropane.

Diese Giftstoffe können dir einen trockenen Mund und Hautröte verursachen.

Falls du eine gehörige Menge davon verspeisen solltest, kommt es schlimmstenfalls auch zu Benommenheit, Sehstörungen, Herzklopfen, Desorientierung und Halluzinationen.

Da du deinen Chili aber wohl eher wegen der Früchte pflegst, können wir dich beruhigen: Die Chilischoten sind nämlich ungiftig.

Clusia (Balsamapfel)

Clusia rosea 'Princess' in weissem Topf, gehalten von 2 Händen

Die Clusia gilt als leicht giftig.

Ihr Pflanzensaft kann Hautreizungen auslösen.

Drachenbaum

Grosser Drachenbaum mit zwei Stämmen in schwarzem Innentopf

Der Drachenbaum spuckt zwar kein Feuer, verschlägt dir aber vielleicht trotzdem den Atem. 🐲

Steht er in einem schlecht gelüfteten Raum, kann er bei Asthmatiker:innen die Symptome verstärken. Hast du starke Hautallergien, können sich diese bei Kontakt verschlimmern.

Bei kleinen Tieren und Kindern kann es nach dem Verzehr zu Schwindel, Übelkeit, Blut im Stuhl oder im Erbrochenen kommen. Auch von Appetitlosigkeit, Apathie und geweiteten Pupillen (bei Katzen) hört man.

Efeu

Efeuranken hängen von oben herunter

(C: Jerry Wang)

Der Efeu ist sowohl als Garten- und Waldpflanze wie auch als Zimmerpflanze giftig. Ebenso sind die Blüten und Beeren, die er draußen bildet, giftig und sollten nicht gegessen werden.

Wird der Efeu zu Arzneimitteln verarbeitet, kann er schleimlösend, hustenlindernd und entzündungshemmend wirken.

Allerdings sollten wir das Verarbeiten lieber den Fachleuten überlassen und Eigenexperimente nur mit ungiftigen Pflanzen durchführen.😉

Efeutute

Grosse Efeutute in grünem Topf
Gefleckte Efeutute in weissem Topf
Grosse Silbrige Efeutute in weissem Topf

Pluspunkt für die Efeutute: Sie nimmt Giftstoffe aus der Luft auf und ist somit luftreinigend.

Minuspunkt: Die ganzen Giftstoffe speichert sie in ihren Pflanzenteilen ab. Das macht sie

  • ... giftig für Hunde, Katzen und Kleinkinder. Ihre Schleimhäute werden gereizt, sie geifern exzessive, haben Schluckschwierigkeiten und erbrechen, wenn sie die Efeutute anknabbern.
  • ... giftig für die Umwelt. Entsorge sie nicht im Grünabfall, sondern im normalen Kehricht.

Elefantenfuß

Elefantenfuss in weissem Topf

Der Elefantenfuß hat im Stamm und in den Blättern Saponine.🧼

Das sind seifenartige Stoffe, die ihn zu einer leicht giftigen Pflanze für kleine Tiere und Kinder machen.

Hat deine Katze oder dein Baby von deiner Pflanze gekostet, zeigt sich eine Vergiftung mit Müdigkeit, Übelkeit, Schwindel und Unwohlsein.

Erbsenpflanze

Erbsenpflanze im Kokoskorb

Auch wenn die Kugeln der Erbsenpflanze den echten Erbsen unheimlich ähnlich sehen, endet das Festmahl leider selten gut.

Erbrechen und Durchfall sind typische Symptome.

Flamingoblume (Anthurie)

Flamingoblume in weissem Topf
Anthurium clarinervium in anthrazitfarbenem Topf

Die Anthurie gehört zu den Aronstabgewächsen.

Sie enthält Aroin und Oxalatraphide.

Diese rufen Hautreizungen hervor und können beim Verzehr zu einer angeschwollenen Zunge, gereizten Schleimhäuten, Schluckbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. 🤢

Geigenfeige

Geigenfeige XL in weissem Topf

So frohlockend sie doch klingt, im Mund hat sie nichts zu suchen.

Der Milchsaft der Geigenfeige ist leicht giftig.

Dieser löst nach Verzehr leichtes Unwohlsein und bei Kontakt Hautreizungen aus.

Glücksfeder

Glücksfeder in weissem Topf

Die Glücksfeder klingt wohl harmloser als sie ist. 🍀

Denn sie bringt dir nur Glück, solange du sie nicht verspeist bzw. ihr Pflanzensaft nicht an deine Haut lässt– sie ist nämlich leicht giftig.

Das in ihr enthaltene Calciumoxalat und Oxalat führen kurzzeitig zu Haut- und Schleimhautreizungen und Schwellungen.

Gummibaum

Gummibaum 'variegata' XL in anthrazitfarbenem Topf, seitlich gehalten von einer Frau

Der Name lässt es schon vermuten: Der Gummibaum enthält Latex, was bei einer Latexallergie problematisch sein kann.

Außerdem verursachen die Chlorogensäure und Gelbsäure im Pflanzensaft bei Kontakt auch bei allen Latex-Nicht-Allergiker:innen Hautreizungen.

Herzblatt

Herzblatt-Pflanze

Toxikologische Institute stufen die Hoya kerrii für Kleintiere und Babys als leicht giftig ein.

Sie kann – sofern den Kleinen das Herz in den Magen rutscht – zu Übelkeit und Erbrechen führen. 💚

Kaktus

Kaktus im Kokoskorb

Die meisten Kakteen sind zum Glück ungiftig.

Bei über 1800 Kaktus-Arten gibt es allerdings die einen oder anderen giftigen Gewächse darunter. 🌵

Schau deshalb am besten immer mit der genauen Bezeichnung nach, ob dein Exemplar giftig ist.

Monstera

Grosse Monstera in weissem Topf, von zwei Händen hochgehalten

Leider ist auch die Monstera giftig für deine Haustiere, wenn sie daran knabbern.

Anzeichen dafür sind übermäßiges Geifern, Erbrechen, und Schluckschwierigkeiten.

Oliven

Oliven an einem Zweig

(C: Emre)

Da die Olive zum Steinobst zählt, kann das für Hunde gefährlich werden. 🫒

Sobald der Stein von deinem Hauswolf nämlich verbissen wird, tritt die für ihn giftige Blausäure aus.

Pfui, sagt da die Emma.

Übrigens: Der Olivenbaum selbst ist ungiftig. Allerdings sind die Oliven sogar für uns Frauchen und Herrchen direkt nach der Ernte etwas bitter und müssen zunächst eingelegt werden.

Orchidee

Die Wurzeln der Orchideen, die hierzulande erhältlich sind, können je nach Verzehrmenge zu Leberschäden führen. Also lieber gar nicht erst reinbeißen. 😉

Auch andere Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen sind möglich. In der Natur wachsen sogar noch giftigere Orchideen. 

Philodendron

Der Philodendron.

Sein Saft irritiert die Haut. Wenn dieser in den Mund gelangt, kratzt die Kehle und kann anschwellen, es brennt und/oder der Magen tut weh.

Schlimmere Symptome sind selten, aber nicht ausgeschlossen. Das reicht ja auch, oder?

Sansevieria

Sansevieria kommen wie viele Zimmerpflanzen aus den Tropen und müssen sich dort vor Fressfeinden schützen.

Das machen sie mit einem schwachen Gift.

Auch hiesige Fressfeinde wie etwa Haustiere und Kinder sind bei Fressattacken nicht sicher.

Erbrechen, Durchfall und Krämpfe können vorkommen.

Je kleiner die Tiere, desto intensiver die Symptome. Bei Nagetieren kann der Knabberplausch sogar tödlich enden. 🐰

Schefflera

Schefflera XL in weissem Topf

Die Strahlenaralie strahlt nur, solange sie nicht verspiesen wird.

Sonst löst das Araliengewächs nämlich Nieren- und Blasenprobleme bei Katzen und Hunden aus. 🚽

Alle Pflanzenteile enthalten nämlich die giftigen Oxalatkristalle.

Strelitzie

Die Strelitzie ist leicht giftig.

Am giftigsten sind die Samen und Blätter. 🍃

Bei einem ausreichend großen Verzehr kann es dann zu Magen-Darm-Beschwerden und Erbrechen kommen.

Syngonium (Purpurtute)

Purpurtute 'Red Heart' in pinkem Topf
Syngonium albo variegata in anthrazitfarbenem Topf

Auch die Purpurtute gehört zu den Aronstabgewächsen.

Ihr Milchsaft reizt bei Kontakt deine Haut. Auch deine Schleimhäute (wie im Mund) oder die Augen reagieren mit Irritationen, wenn der Saft in die Nähe kommt.

Am besten bringst du die Syngonium vor Krabbelkindern und Vierbeinern in Sicherheit.

Weihnachtsstern

Weihnachtsstern mit roten Blättern

(C: Jessica Johnston)

So besinnlich die Adventszeit auch ist, der Weihnachtsstern kann bei knabberfreudigen Spielkamerad:innen für ein turbulentes Familienfest sorgen.

Sein Milchsaft reizt wie bei allen Wolfsmilchgewächsen die Haut.

Ob Santa deshalb mit so dicken Handschuhen durch die Stube schleicht?🎅🏾

Yucca

Yucca XL mit mehreren Stämmen, in weissem Topf, gehalten von zwei Händen

Die Yucca enthält sogenannte Saponine. Dabei handelt es sich um seifenartige Stoffe, die man in der Pflanze findet. Diese sind vor allem für kleine Kinder und Haustiere schädlich und können zu Vergiftungserscheinungen wie Durchfall und Erbrechen führen.

Auf die Blätter solltest du allgemein etwas aufpassen. Sie sind nämlich ganz schön spitzig. 👈🏼

Was tun bei Kontakt mit giftigen Pflanzen

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Haustier einer Pflanze zu nahe gekommen ist, klär immer ab, um welche Pflanze es sich handelt, und ruf dann den Tierarzt oder die Tierärztin an. Bei Kindern und Erwachsenen kann der Giftnotruf deines Bundeslandes weiterhelfen.

Auch wenn das nach vielen Pflanzen aussieht – zu gefährlichen Situationen kommt es glücklicherweise nur ganz selten.

Natürlich kannst du auch Präventivarbeit leisten:

Und falls sich deine Kinder einfach nur für die Pflanzenwelt begeistern, können wir mit unserem Kidsblog mit allen Infos rund um unsere grüne Welt behilflich sein.

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